Raoul Kneucker

Raoul Kneucker wuchs als Sohn eines jüdischen Vaters, der unter der NS-Herrschaft fliehen musste, und einer katholischen Mutter bei den Großeltern in der Steiermark auf und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Graz. Das Fulbright-Programm führte ihn 1958/59 an die Brandeis University in Massachusetts, wo er Politologie studierte. An verschiedenen Universitäten lehrte er Verwaltungsrecht und Religionsrecht. Er ist Honorarprofessor am Institut für Praktische Theologie und Religionspsychologie an der Universität Wien und war stellvertretender Kirchenrat für juristische Angelegenheiten der Evangelischen Kirche in Österreich. In seiner Funktion als Generalsekretär der Rektorenkonferenz und des FWF und Sektionschef im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur begleitete er die Eingliederung Österreichs in die EU-Forschungspolitik und förderte die Internationalisierung der österreichischen Wissenschaftslandschaft.

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Raoul Kneucker

Raoul Kneucker berichtet über das Aufwachsen in der ländlichen Steiermark, wo er begann sich für das Bergsteigen und die Musik zu interessieren, was ihn zeitlebens begleitete. Er schildert, wie sein schulischer Erfolg trotz der erzwungenen Emigration seines Vaters, die ihm eine bürgerliche Sozialisation verwehrte, durch seine steirischen Großeltern aus einfacheren Verhältnissen gefördert wurde. Er beschreibt, wie er in seiner Zeit an der Brandeis University Einflüssen verschiedenster Disziplinen ausgesetzt war, bei Herbert Marcuse studierte und im Geigenensemble der Universität mitwirken konnte. Kneucker schildert schließlich den mitunter steinigen Weg zur Etablierung der Politikwissenschaften in Österreich und betont die Rolle, die akademische Austauschprogramme sowie US-Amerikanische Wissenschaftspolitik für die Internationalisierung der österreichischen Forschungslandschaft gespielt haben. Dabei geht er auch auf die Problematik der fehlenden österreichischen Remigrationspolitik bis in die 1960er Jahre ein.

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